Zur Entstehung und Geschichte
der Orangerie in Gera
In den Jahren 1729 - 1732 wurde die Orangerie in
einer französisch orientierten Gartenanlage nahe der
ehemaligen Ansiedlung "Unter dem Hause des Schlosses
Osterstein" durch Graf Heinrich XVIII. (1696 - 1735)
anstelle der alten Orangerie errichtet. Außerdem ließ er
einen französischen Garten anlegen.
Architekt der Anlage war vermutlich der Landesbaumeister Gottfried
Heinrich Krohne.
Die Gebäudeanlage umfasste ursprünglich nur 4
quadratische mehrgeschossige Pavillons mit
segmentförmigem eingeschossigem Zwischenbau, auf deren
Flachdächern in den Sommermonaten Orangen- und
Zitronenbäume blühten. Die Fürsten huldigten hier die
Mode ihrer Zeit, der Zucht von über 800 exotischen
Pflanzen und Bäumen aus aller Welt.
In den Jahren 1746 - 1748 erfolgte der nachträgliche
Einbau des heutigen Mittelbaus.
Nach starken Zerstörungen durch den Stadtbrand von
1780 wurde die Funktion als Wintergarten aufgegeben und
es erfolgte nach 1802 eine sehr wechselhafte Nutzung der
Orangerie: als Lazarett, Kaserne, Pferdestall, Ballsaal
oder Malsaal des Theaters.
In den Jahren 1878 - 1919 nutzte der junge Geraer
Kunstverein die Räumlichkeiten der Orangerie für
wechselnde Kunstausstellungen.
Durch Bombenangriffe 1945 schwer zerstört wurde die
Orangerie 1955
wiederaufgebaut und bis 1971 als "Museum für die
Geschichte der Arbeiterbewegung" genutzt. Seit 1972
beherbergt sie die Kunstsammlungen der Stadt Gera. Die
ständige Ausstellung umfasst Einzelstücke der Malerei
und Plastik vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Glanzstück ist der mittelalterliche Flügelaltar zu
Hirschfeld, der um 1500 von Peter Breuer geschaffen
wurde.
Im Südflügel der Orangerie finden Sonderausstellungen
statt.
In den Jahren 2002 - 2007 erfolgte eine umfassende
Sanierung.
Quellen:
Moritz Fahner "Reußische Fürstenstraße"
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